Mallorca zwischen Antike und Moderne erleben
Die Baleareninsel ist für den Urlauber 50plus attraktiv – aber warum? Mallorca verbindet das vermeintlich „alte“ Spanien nicht nur mit dem Hauch des Modernen sondern vielfach dass komplette Moderne. Vom Fächermacher bis zum Korbflechter: In Palma de Mallorca gibt es noch 90 Traditionsgeschäfte. Billigprodukte und ein anderer Zeitgeist machen ihnen aber zu schaffen.
Urlaub 50plus: Palma ist im Wandel – Es verbindet
In den vergangenen Jahren ließen sich am Prachtboulevard Born große Luxusmarken mit imposanten Geschäften nieder.Wenn man auf Mallorca einen Regenschirm braucht, dann geht man in den Laden der Familie Segura in Palma. Seit 1910, als von Hotelburgen am Strand noch nichts zu sehen war, bietet „Paraguas“ Stock- und Taschenschirme für Damen, für Herren, für Kinder. Es sind Hunderte, die wie eine Schar bunter Stelzvögel in den Wandregalen stehen, eingewickelt in durchsichtige Folie.„Früher wurden alle Schirme noch an Ort und Stelle gefertigt“, sagt Maribel Moyá, die den Laden an der Straße Jaume II bereits in vierter Generation führt, „aber das ist seit den 1970er-Jahren vorbei.“ Auch auf der Ferieninsel sind die Uhren nicht stehen geblieben. Die Mehrzahl der Schirme wird heute aus China importiert.Mallorquinische Wertarbeit verkauft .. Leider!
Urlaub 50plus: Shopping in der Metropole Palma
So besonders das Warenangebot, so ungewöhnlich das Geschäft. Es ist wunderbar altmodisch und fällt deshalb in Palma umso mehr auf. Denn die Hauptstadt der Balearen ist längst eine moderne Shopping-Metropole, wie die großen Städte auf dem Festland. Bereits in den 1930er-Jahren wurde begonnen, das Zentrum nach italienischem Vorbild mit Arkaden und Flaniermeilen zu verschönern, um ihm ein weltstädtisches Gepräge zu verleihen.
In den vergangenen Jahren ließen sich am Prachtboulevard Born nahe der Kathedrale große Luxusmarken mit imposanten Ladenlokalen für zahlungskräftige Kunden nieder. In der Altstadt zwischen Rathaus und Plaça d’Espanya finden sich immer mehr gesichtslose Filialen der internationalen Ketten mit ihrem global identischen Angebot, egal ob Mode, Schmuck, Deko-Artikel, Kaffee oder Snacks.Auf der Insel befürchten nicht wenige, dass Palma trotz seiner charakteristischen Ober- und Unterstadt, den Altstadtgassen und Jugendstilfassaden zur Kulisse für ein weltweit gleichförmiges Shoppingerlebnis werden könnte. Doch muss das sein? Die Balearen reagieren und wollen, das „Alte“ erhalten.
Urlaub 50plus: Die Händler reagieren auf das Shopping „old School“
Körbe hier, Körbe da. Sie stehen in hohen Regalen, hängen von der Decke und türmen sich um den Kunden herum. Man muss sich vorsichtig seinen Weg durch die Taschen, geflochtenen Truhen, Tabletts und Kästchen bahnen. Bloß nichts umwerfen! Strohhüte gibt es auch, perfekt für einen Tag am Strand.
Das ist heutzutage ungewöhnlich in Palma. Es geht aber auch ohne Fremdsprachen – das ist Fakt. Selbst jetzt, da durch das städtische Programm mehr Touristen in ältere Laden kämen, den früher nur Palmesanos kannten. Mit Zeigen, Deuten und Lächeln lässt sich noch jedes Geschäft abwickeln lassen.
Urlaub 50plus: Hotels passen ihre Preise an
Die Umgebung in der Altstadt hat sich gewandelt. Lange litt dieser Teil der Altstadt unter Kleinkriminalität und Prostitution. Die Häuser und Straßen waren wenig gepflegt. Die Stadtverwaltung hat moderne Sozialwohnungen gebaut und Plätze neu angelegt, die das Viertel öffnen und beleben. Aber das ist nicht so geblieben. Was einst grau und dunkel war, strahlt jetzt in hellen Sandfarben. Jeder Urlauber 50plus erfreut sich an viel Grün dazwischen und restaurierten Fassaden. Ein Beleg für die Aufwertung ist das halbe Dutzend Boutique-Hotels, die in die betagten Patrizierhäuser gezogen sind und jetzt mitten in der Stadt renovierte Gästezimmer und spektakuläre Dachterrassen anbieten.
Urlaub 50plus: Die Gastronomie wird geliebt und angenommen
Für den anspruchsvollen Urlauber 50plus gibt es reichhaltige Gastronomie.. Eine ganze Menge sogar. Das mit 320 Jahren älteste aller Palmesaner Cafés, „Ca’n Joan de s’Aigo“, verfügt in der Altstadt inzwischen über drei Niederlassungen. „C’an Joan“ verdankt seinen Ruhm, der es in fast jeden Reiseführer über Palma gebracht hat, seiner Trinkschokolade und den Ensaïmadas, einem gezuckertem Traditionsgebäck aus fermentiertem Teig, im Ofen gebacken. Das Mandeleis ist auch zu empfehlen, es stand schon vor der Trinkschokolade auf der Karte. Bereits im 19. Jahrhundert wurde es aus Schnee hergestellt, der vom Tramuntana-Gebirge hinab in die Stadt gebracht wurde.
Exotisches aus der Ferne - nein das muss nicht mehr sein für den Urlauber 50plus
Der Urlauber 50plus setzt man nicht mehr auf Exotisches und Seltenes aus der Ferne, sondern auf hochwertige Produkte aus der Heimat. Billig muss es nicht sein – aber hochwertig. Exklusivität, etwas Besonderes - das will der Urlauber 50plus, wenn er sich einen mallorquinischen Wein gönnt. Mit Freunden ein Glas guten Wein zu trinken, das sei auf Mallorca noch eine junge Gewohnheit. Lieber greife man rustikal zu Bier, Brandy, Kräuterlikör oder im Sommer zu Rotwein mit Soda.
Das ist Malloraca pur ---- Kräuterlikor und modern Cocktails – Die Mischung macht es für den Urlauber 50plus - Nicht nur Palma – auch Mallorca passt sich dem Zeitgeist an.